„Rund um den Schaumberg tut sich viel“ – Interview mit Bürgermeister Hermann Josef Schmidt
Tholey hat sich zur dynamischsten Gemeinde im St. Wendeler Land entwickelt. Einen großen Anteil daran hat Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU). Mit ihm sprachen wir über die Entwicklung der Schaumberggemeinde und was zukünftig noch passieren soll.
Rund um den Schaumberg: Herr Schmidt, Sie kandidieren nächstes Jahr wieder für das Amt des Bürgermeisters. Was hat Sie dazu bewogen?
Hermann Josef Schmidt: Zum Ende meiner jetzigen Amtszeit bin ich 63 Jahre alt. Eigentlich wollte ich etwas mehr Zeit für mich, meine Frau, Kinder und mein gerade geborenes Enkelkind haben. Doch sehr viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung, von Vereinigungen, Organisationen und Einrichtungen sowie aus meiner Partei haben mich ermuntert, doch noch einmal zu kandidieren. Nach Rücksprache mit den mir am nächsten stehenden Menschen habe ich mich dann entschlossen, es zu tun. Und ich tue es gerne, aus voller Überzeugung und mit ganzem Herzen. Tholey ist eine wunderbare Gemeinde mit tollen Menschen und einer herrlichen Landschaft mit ausgezeichneten Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Die Wirtschaft am Schaumberg entwickelt sich prächtig. Welche Erfolge können Sie hier vorweisen?
Gemeinsam mit dem Gemeinderat, Kreis und Land konnte ich den Wirtschaftsstandort weiter stärken. Mit der Ansiedlung des Unternehmens Fricke im Industriegebiet BAB1 in Theley entstehen rund 200 neue Arbeitsplätze bei einer Gesamtinvestition von am Ende ca. 50 Mio. €. Das war ein großer Erfolg für uns. Im November fing die Charlotte Eismanufaktur mit dem Neubau einer Eisfabrik im Gewerbegebiet BAB1 an. In den letzten Jahren haben wir etwa 20 Unternehmen neu angesiedelt und fast 300 Arbeitsplätze zusätzlich dazu gewonnen. Mit Fricke werden es dann etwa 500 sein.
Wo die Menschen arbeiten, wollen sie auch wohnen. Was wird da von Ihrer Seite aus getan?
Einiges! Wohnen und arbeiten zusammen macht den ländlichen Raum attraktiv. In Theley werden wir am Keltenweg unterhalb der Gaststätte „Zum Urkelten“ neue Bauplätze ausweisen, in Hasborn wird der alte Hartplatz zum Neubaugebiet mit etwa zehn Baustellen. Mit dem Ausweis von Sanierungsgebieten in den Dörfern sollen zusätzliche Anreize für Privatpersonen geschaffen werden, alten Wohnraum zu sanieren oder neuen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Außerdem haben wir Förderprogramme aufgelegt, mit dem wir die Menschen beim Abbruch von alter Bausubstanz, unterstützen, damit dort neu gebaut werden kann.
Der Schaumberg entwickelte sich in den letzten Jahren wieder zu einem attraktiven Ausflugsziel. Wie geht’s hier weiter?
Wir haben nicht nur den Schaumberg als Ausflugsziel und damit auch als touristischen Wirtschafts-und Angebotsfaktor. Die Sicherung des Hofgutes Imsbach mit Landschaftspark für Hotellerie und Gastronomie, die 4 Mio. € Sanierung des Erlebnisbades Schaumberg und die Modernisierung und Restaurierung der Abtei Tholey, die Sanierung der Schaumberg-Jugendherberge und unser vielfältiges kulturelles Angebot sind gute Beispiele einer gelungenen Angebotsvielfalt. Der Schaumberg selbst ist zu einem Magnet geworden. Zudem werden wir die Schaumberg-Alm an die Gastro-Gruppe Manin aus St. Wendel verpachten. Im nächsten Jahr soll die Alm zu einem Lokal mit alpenländischem Flair ausgebaut und der Biergarten noch attraktiver werden. Auch unsere Märkte und Events sind gut gelaufen. Diesen erfolgreichen Weg wollen wir weiter beschreiten.
Welche Projekte haben Sie denn in den kleineren Dörfern Ihrer Gemeinde umgesetzt?
Zur Steigerung der Wohnqualität haben wir für alle Ortsteile der Gemeinde Tholey Sanierungs-oder Dorfentwickklungskonzepte erstellt. Die interkommunale integrierte Dorfentwicklung hat im Bohnental zu sichtbaren Erfolgen, nicht nur in der „harten“ Infrastruktur, geführt. Auch das „Miteinander“ und „ Füreinander“ würde gefördert. Das Wohnen dort ist attraktiver denn je.
In Bergweiler ist die Ortsmittengestaltung im Umfeld des neuen Dorfplatzes mit Feuerwehrgerätehaus, Kapelle und Spielplatz erfolgreich abgeschlossen.
Sotzweiler bekommt zwischen Kindergarten und Kirche eine neue, große Kommunikationsfläche. Danach geht es im Umfeld des ehemaligen Gasthauses John weiter.
Hasborn wird nach der Neugestaltung im Umfeld der Märkte eine Vielzahl von Neuerungen erleben: Das Gelände der ehemaligen Gaststätte „zur Post“, Hartplatz, neues Fußballstadion, Sanierung und Erweiterung Feuerwehrgerätehaus, neues Gewerbegebiet sind zu nennen.
In Theley setzen wir die Sanierung im Umfeld des ehemaligen Zahnarztes Becker fort, ein neuer Trittstein mit Haltestelle wird angelegt und das Schulgelände wird aufgewertet.
In Tholey erfährt das Abtei-Umfeld wesentliche Bereicherungen und der Matzenecken wird ein modernes Wohnquartier.
Falls Sie im nächsten Jahr wieder zum Bürgermeister gewählt werden, was haben Sie in den kommenden Jahren noch vor?
Wie schon erwähnt, sind sehr viele Projekte in der „Pipeline“, die es umzusetzen gilt. Wir müssen aber auch noch unsere Straßen in Ordnung bringen, die Kindergärten und Schulen zukunftsgerichtet machen, uns auf die digitale Gesellschaft vorbereiten, zusätzliche Angebote für Familien und Ältere schaffen, unsere Infrastruktur inklusive und behindertengerecht ausbauen, die wohnortnahe medizinische Versorgung sichern, in unserem wunderbaren Schaumberger Land die Schönheit von Natur und Landschaft bewahren, den Umweltschutzgedanken fördern, einfach alles tun, um unser hiesiges Leben noch besser und lebendiger zu gestalten.